Die Kleine Bibernelle

Die kleine Bibernelle
von Julia Liemann

Es wird Winter, das heißt man kann auch keine Blumen aussäen, richtig? Nein! Denn die kleine Bibernelle muss sogar im Winter gesät werden, da sie eine Kälteperiode braucht, um zu keimen.

Steckbrief

Botanischer Name: Pimpinella saxifraga
Familie: Doldenblütler
Wuchshöhe: 40 bis 60 Zentimeter
Aussaat: November bis Februar
Blütezeit: Juni bis Oktober
Blattform: rundlich-eiförmig
Farbe: weiß
Weitere Namen: Gemeine Bibernelle, Stein-Bibernelle, Steinbrechwurz, Steinpetersilie, Bockwurz, Pfefferkraut, Bumbernell, Bibernell, Bibenelle

Vorkommen

Kleine Bibernelle von der SeiteDie Kleine Bibernelle ist in Europa, Zentralasien, Kleinasien und im Kaukasusraum heimisch. In Deutschland ist die Kleine Bibernelle vermutlich ein Archäophyt, sie wurde also vor 1492 durch menschlichen Einfluss eingeführt und hat sich selbstständig, ohne weitere Einflussnahme des Menschen verbreitet.

Archäophyten sind zwar nicht einheimisch (indigen), werden aber als heimisch betrachtet. Sie ist reichlich vorkommend, der Bestand ist durch die Intensivierung der Landwirtschaft jedoch zurückgegangen. Dennoch ist sie nicht bedroht.

Die Kleine Bibernelle findet sich in einzelnen Pflanzenexemplaren an lichtreichen bis sonnigen, mäßig trockenen, nährstoffarmen, kalkhaltigen Stellen. Sie wächst gern auf Rohböden, in Trockenrasen und in Zwergstrauchheiden, gern in Gemeinschaft mit Flügelginster (Genista sagittalis). Die Kleine Bibernelle gilt als Magerzeiger. Zeigerpflanzen haben eine geringe Toleranz gegenüber Veränderungen ihrer Lebensbedingungen und können deswegen als Indikator für die Beschaffenheit des Bodens genutzt werden.

Aussehen

Nahaufnahme der Blüten der kleinen BibernelleDie Kleine Bibernelle ist eine mehrjährige krautige Pflanze und ein Hemikryptophyt, der Wuchshöhen zwischen 40 und 60 Zentimetern erreicht. Die grundständigen Laubblätter haben rundlich-einförmige stumpfe Fiederabschnitte, die am Rand grob gesägt sind.

Obere Blätter haben ganzrandige Fiederabschnitte. Zum Teil sind die Blätter zweifach fiedrig eingeschnitten. Sie sind im Umriss länglich und kahl oder unterseits behaart. Die Art blüht von Juni bis Oktober in großen, auffälligen vielstrahligen Doppeldolden.

Die Blüten sind weiß, die Kronblätter sind etwa 1 mm lang. Nach dem Abfallen der Kronblätter wird der Griffel gut sichtbar, er ist bis zu 1 mm lang und kürzer als Frucht- und Griffelpolster zusammen. Die Früchte sind am Grund schwach herzförmig.

Aussaat und Pflege

Die kleine Bibernelle muss im Winter ausgesäht werdenDie Kleine Bibernelle bevorzugt nährstoffarme, kalkhaltige, trockene Böden. Sie kann also perfekt auf den Böden ausgesät werden, auf denen sonst nicht viel wächst. Da sie eine heimische Wildpflanze ist, ist sie perfekt an unser Klima angepasst und benötigt eigentlich keine Pflege.

Man muss sie im Winter (November bis Februar) aussäen, da sie eine Kälteperiode braucht, um zu keimen und dann ein paar Monate später im Sommer zu blühen. Die Kleine Bibernelle ist eine mehrjährige Pflanze, die jedes Jahr aufs Neue blüht.

Futterquelle

Die Kleine Bibernelle ist eine wichtige Futterpflanze der Raupen des Bibernell-Widderchens (Zygaena minos) und der Raupen des Nachtfalters Bibernell-Bergwieseneule (Sideridis lampra). Auch die Rotfühler-Kielsandbiene (Andrena fulvicornis), die Kahrs Maskenbiene, die Gehörnte Maskenbiene sowie die Gezeichnete Maskenbiene nutzen sie gerne als Futterquelle.

Die Kleine Bibernelle ist pflegeleicht, heimisch und dient vielen Insekten als Futterquelle. Und noch viel besser: du kannst sie im Winter aussäen!

Deswegen findet ihr die Kleine Bibernelle auch in unserer Saatgutkonfetti-Mischung. Also sät diesen Winter die Kleine Bibernelle und werft Saatgutkonfetti!

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