Weihnachtstraditionen aus aller Welt

Weihnachtstraditionen aus aller Welt

von Saatgutkonfetti

Und wieder ist Weihnachten deutlich schneller näher gerückt als man es sich vorgestellt hat. Stets schiebt man den lästigen Geschenkkauf und die Festtagsvorbereitungen nach vorn. Schließlich ist ja noch Zeit.

Doch die rast dann doch schnell davon. Dabei soll diese Zeit ab dem ersten Advent doch eine Zeit der Besinnung und Ruhe sein. Gemeinsam Kekse backen, zum Nikolaus die Stiefel der Kinder mit kleinen Geschenken füllen, den Weihnachtsbaum aufstellen und schmücken.

Und zu Weihnachten sitzt man lecker speisend beisammen, macht sich mit Aufmerksamkeiten eine Freude und genießt die gemeinsame und winterliche Zeit. Jede Region oder auch Familie hat zudem ganz eigene Traditionen für ihr Weihnachtsfest, der Konsens bleibt hierzulande aber das typisch christlich-europäische Weihnachten.

Doch wie sieht es in anderen Regionen der Welt aus? Wir haben uns mal schlau gemacht und drei Beispiele für andere Weihnachtstraditionen herausgesucht, die wir euch nun vorstellen möchten.

Besenfreie Weihnacht in Norwegen

Keine Besen zu Weihnachten in Norwegen

In Norwegen wundert sich niemand, wenn an Weihnachten im Haus keinerlei Besen oder andere Kehrutensilien zu finden sind. Und das hat einen ganz bestimmten Grund. Denn die Norweger:innen glauben, dass zur Weihnachtszeit die Hexen, Geister und andere finstere Gestalten besonders aktiv in Erscheinung treten. Und da Hexen zum Fliegen nun einmal einen Besen brauchen, ist es Traditionen diese über die Festtage verschwinden zu lassen.

Ihr wundert euch sicherlich, das klingt ja beinahe wie ein Mashup aus Weihnachten und Halloween. Im Grunde ist es das auch. Halloween entstammt ebenso, wie dieser Brauch alten europäischem Aberglauben. In vielen Kulturen Europas wurde früher die kalte und dunkle Jahreszeit mit Geistern und anderen Spukgestalten in Verbindung gebracht.

Überbleibsel dieser heidnischen Rituale sind dann im Zuge der Christianisierung mit christlichen Feiertagen verschmolzen und wurden so bis in die heutige Zeit weitergetragen. Und daher würde es in Norwegen niemanden wundern, wenn man beim Blick nach oben statt Rudolph und dem Weihnachtsmann eine Hexe auf ihrem Besen durch die kalte Nacht fliegen sieht. Und da Hexen in solchen Geschichten nichts Gutes im Schilde führen, versteckt man in Norwegen lieber vorsorglich ihr Fluggerät.

Eine Zimmerdecke voller Pudding – Weihnachten in der Slowakei

Pudding an der Zimmerdecke zu Weihnachten in der Slowakai

Flecken an Tapete und Wand sind ein großes Ärgernis. Will man es wieder schön und sauber haben, muss man umständlich mit Farbe und Pinsel anrücken, um die Sauerei zu beheben. So denken die meisten. Aber nicht in der Slowakei, zumindest an Weihnachten. Dort ist es weihnachtliche Tradition, den leckeren Festtagspudding mit einem schwungvollen Löffelhieb an die Decke zu bugsieren.

Da fragt man sich natürlich, wie so ein wilder Brauch entstehen konnte und man zu jedem Weihnachtsfest in Kauf nimmt, dass die Zimmerdecke fortan stets an den Pudding erinnert. Und die Erklärung dafür ist mindestens genauso skurril wie das Ritual. Denn dem weihnachtlichen Pudding, genannt Loksa-Pudding, wird nachgesagt, dass er seherische Fähigkeiten aufweist. Ob das an der Zubereitung liegt? Das bleibt wohl ein Geheimnis.

Auf jeden Fall läuft diese Prozedur wie folgt ab. Hat man das festliche Mahl beendet und ist zum Nachtisch übergegangen so wird der ältesten Person zuerst aufgetan. Diese nimmt sich einen vollen Löffel Pudding und wirft diesen an die Decke. Die Menge, welche an der Decke kleben bleibt, entscheidet darüber, wie es mit dem Glück der Familie im kommenden Jahr beschieden ist. Eine definitiv gewöhnungsbedürftige Art und Weise, das Weihnachtsessen zu beenden. Aber bestimmt ein großer Spaß für Groß und Klein. Und das soll ja die Hauptsache sein.

Island: Eine fiese Weihnachtskatze für die unartigen Kinder

Fiese Weihnachtskatze in Island

Auch in Island geht es für unsere Verhältnisse etwas wilder zu. Natürlich wird das Weihnachtsfest an sich ähnlich begangen, wie auch hier. Doch zu besinnlich wird es dann doch nicht, zumindest für die isländischen Kinder.

Dem Brauch nach gibt es eine Weihnachtskatze mit dem Namen Jólakötturinn, die gar nicht so weihnachtlich unterwegs ist, wie wir es denken würden. Vielmehr ist sie eine finstere und gewaltvolle Erscheinung, die Kinder, welche nicht fleißig genug waren, verschlingt. Ganz schön konsequent, wenn die Bestrafung für Faulheit und Bummelei in Tod durch gefressen werden mündet. Und ihre Art diesen fehlenden Fleiß zu erkennen, ist auch eher merkwürdig.

Sie betrachtet die Kleidung der Kinder, tragen diese zum Weihnachtsfest nicht ihre feinsten und neusten Kleider, so ereilt sie unverzüglich ihr Schicksal im Magen der fiesen Katze.

Der Ursprung dieser Erzählung kann nicht restlos geklärt werden. Auch hier werden sich Rituale mit christlichem Usus gemischt haben. Und ein bisschen schwingt hier ja auch ein martialischer Erziehungsgedanke mit. Kindern wird auf überspitzte Weise klar gemacht, dass gewisse Verhaltensweisen nicht erwünscht sind und Konsequenzen nach sich ziehen. Aber dass man gleich verspeist wird?

Die Kinder in Island schauen vielleicht eher mit gemischten Gefühlen auf die Festtage, mit der Gefahr des Gefressenwerdens feiert es sich bestimmt nicht so ausgelassen wie sonst. Aus diesem Grund ist es Brauch, dass Eltern ihren Kindern zu Weihnachten neue Kleidung schenken. Denn niemand will an Weihnachten so eine Katze im Haus haben, oder?

Weihnachten ist bunt!

Wie diese drei eher skurrileren Bräuche, habt sicherlich auch ihr Traditionen und Rituale die Feiertage zu begehen. Denn viele Menschen feiern Weihnachten ohne es als christliches Fest zu betrachten. Es sind besinnliche Tage, die man für sich oder in geselliger Runde verbringt und sich einfach eine schöne Zeit macht.

Wir von Saatgutkonfetti hoffen, dass ihr möglichst stressfrei durch die Adventszeit gekommen seid und die nahenden Festtage mit euren Ritualen, Bräuchen und Traditionen ganz bunt, ausgelassen und entspannt feiert! Und vielleicht liegt ja auch ein Tütchen Saatgutkonfetti unter eurem Baum. Frohe Weihnachten!

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